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19.02.24

SAP-Hardware Sizing: Mit welchen Methoden man die maßgeschneiderte Hardwarekapazität wählt

Bei der Implementierung von SAP-Systemen spielt das richtige Sizing eine entscheidende Rolle für Unternehmen. Durch Sizing wird die benötigte Hardwarekapazität bestimmt, um eine reibungslose Systemfunktionalität sicherzustellen. In diesem Blogbeitrag werde ich die drei gängigsten Methoden des SAP-Sizings vorstellen und welche ich bei den unterschiedlichsten Unternehmen eingesetzt habe.

SAP Quick Sizer

Der SAP Quick Sizer ist ein Online-Tool, das anhand von Informationen zum Geschäftsszenario und zur Benutzeranzahl eine empfohlene Hardwarekonfiguration berechnet. Dieses Tool ermöglicht eine schnelle und einfache Bestimmung der erforderlichen Hardwarekapazität.

Angenommen, man betreibt ein kleines Unternehmen im E-Commerce-Bereich mit 100 gleichzeitig auf das SAP-System zugreifenden Benutzern. Basierend auf den Angaben zu Ihren Geschäftsprozessen und der erwarteten Last wird der Quick Sizer einem empfehlen, einen Server mit einer bestimmten Anzahl von Prozessoren und Arbeitsspeicher zu verwenden.

In meiner Erfahrung ist der Quick Sizer insbesondere für standardisierte und vorkonfigurierte Szenarien äußerst nützlich. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv und die Ergebnisse sind oft sehr genau. Bei einer kürzlich durchgeführten Implementierung konnte ich diesen Ansatz erfolgreich nutzen, um die Hardwarekapazität zu planen.

Expert-Based Sizing

Im Gegensatz zum Quick Sizer basiert das Expert-Based Sizing auf Erfahrungswerten von Experten. Diese Methode eignet sich insbesondere für komplexe Szenarien, bei denen standardisierte Ansätze nicht mehr ausreichen. SAP Architekten oder Solution Manager analysieren die spezifischen Anforderungen des Unternehmens und bieten maßgeschneiderte Empfehlungen zur Hardwarekapazität.

Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen ist ein großes Logistikunternehmen mit komplexen Geschäftsprozessen und verschiedenen Abteilungen. In einem solchen Fall kann der Ansatz des Expert-Based Sizing von Vorteil sein. Experten analysieren detailliert u.a. SAP-Module, Transaktionszeiten, oder beispielsweise die Verarbeitung großer Datenmengen in Echtzeit und geben Empfehlungen zu dem erwartenden Hardwarekapazitäten ab.

Dieser Ansatz bietet die größte mögliche Flexibilität, da er individuelle Anforderungen berücksichtigt. Allerdings ist eine umfassende Expertise erforderlich, um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen. Je nach Projektsituation und Systemlandschaft ist diese Methode jedoch oft die beste Wahl, um die optimale Hardwarekapazität zu bestimmen.

SAP Standard Application Benchmarks

SAP Standard Application Benchmarks sind Performance-Tests, die von SAP entwickelt wurden, um die Leistungsfähigkeit von SAP-Systemen auf verschiedenen Hardwareplattformen zu bewerten. Unternehmen können die Benchmark-Ergebnisse nutzen, um die Hardwarekapazität für ihre spezifischen Szenarien abzuschätzen.

Angenommen, Ihr Unternehmen plant die Einführung eines neuen SAP-Instandhaltungssystems. Sie können die Benchmark-Ergebnisse verwenden, um zu ermitteln, wie sich das System unter verschiedenen Hardwarekonfigurationen verhält. Dadurch erhalten Sie wichtige Informationen zur Auswahl der optimalen Hardwarekapazität.

Die Benchmark-Ergebnisse können für mich persönlich sehr hilfreich sein, um die Leistungsfähigkeit des Systems vor der Implementierung zu bewerten. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die tatsächliche Leistung in der Live-Umgebung von verschiedenen Faktoren abhängt und eine Abweichung des Benchmarks geben kann.



Jede der drei Methoden - SAP Quick Sizer, Expert-Based Sizing und SAP Standard Application Benchmarks - hat ihre eigenen Vorteile und eignet sich für unterschiedliche Projektsituationen. Der Quick Sizer bietet eine einfache und schnelle Lösung für standardisierte Szenarien, während der Expert-Based Sizing-Ansatz individuelle Anforderungen abdeckt. Die Benchmark-Ergebnisse ermöglichen eine präzise Auswahl der Hardwarekapazität, sollten aber in Verbindung mit anderen Faktoren betrachtet werden.

Zusammenfassend, ist das SAP-Sizing der entscheidende Schritt bei der Implementierung von SAP-Systemen. Meiner Meinung nach hilft eine gründliche Planung der Hardwarekapazität jedem Unternehmen, die optimale Leistung und Skalierbarkeit der zu erwartenden SAP Features zu gewährleisten. Die verschiedenen Werkzeuge sind ein guter Indikator aber um eine punktgenau Kapazität zu bestimmen, wird jahrelange Erfahrung benötigt

Wenn Sie den Bedarf an optimaler Hardwarekapazität für Ihre SAP-Systeme erkannt haben, dann setzen Sie das Gelernte in die Praxis um. Machen Sie den nächsten Schritt, und nutzen Sie mit uns die richtigen SAP-Sizing-Methoden für Ihr Unternehmen.

Timo Casanova, Manager für SAP Technologien und generative KI bei SKAD. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung in der Implementierung und Beratung von großen SAP-Infrastrukturprojekten. Darüber hinaus bietet er ganzheitliche Expertise von der Strategie- und Organisationsentwicklung über funktionale SAP-Konzepte bis hin zum Change Management wie S4 HANA Migrationen.

Bei weiteren Fragen können Sie Timo gerne per E-Mail an t.casanova@sk-advisory.com erreichen.
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